von Melanie Kreth
•
24. Juni 2020
Einige Schüler fragten ihren Zen-Meister, warum er so zufrieden und glücklich ist: Der Zen-Meister antwortete: "Wenn ich stehe, dann stehe ich, wenn ich gehe, dann gehe ich, wenn ich sitze, dann sitze ich, wenn ich esse, dann esse ich, wenn ich liebe, dann liebe ich ..." "Das tun wir auch." antworteten seine Schüler. "Aber was machst du darüber hinaus?" fragten sie erneut. Der Meister erwiderte: "Wenn ich stehe, dann stehe ich, wenn ich gehe, dann gehe ich, wenn ich ..." Wieder sagten seine Schüler: "Aber das tun wir doch auch, Meister!" Er aber sagte zu seinen Schülern: "Nein - wenn ihr sitzt, dann steht ihr schon, wenn ihr steht, dann lauft ihr schon, wenn ihr lauft, dann seid ihr schon am Ziel." (Zitat aus dem Zen-Buddhismus) Ich finde, dieses Zitat sagt eigentlich schon alles aus. Also im Klartext bedeutet Achtsamkeit nichts anderes als im HIER und JETZT zu sein. Und das nicht nur körperlich , sondern auch mental . Viele Menschen sind so in ihrer Alltagsroutine gefangen und merken im schlimmsten Fall gar nicht, wie ihr Körper irgendwann anfängt aufzuschreien. Einige merken es schon, aber nach dem Streben von höher, weiter und schneller werden die eindeutigen Körpersignale einfach überhört oder unterdrückt bis..... Tja bis irgendwann der große Knall kommt und der Körper nicht mehr das tut, was wir von ihm erwarten. Viele haben die Verbindung zu ihrem eigenen Körper verloren und behandeln ihn mehr oder weniger wie eine Maschine. Aber weißt Du... Dein Körper ist ein super schlaues Ding, der Dir genau sagt, was er haben möchte, was er essen und trinken möchte, wie er leben und was er anziehen möchte. Du musst nur genau hinhören. Und wie macht man das jetzt genau? Du ahnst es sicher schon ;-) Indem Du ihm achtsam zuhörst. Achtsamkeit ist eine Lebenseinstellung , die Dir viel mehr Zufriedenheit , Leichtigkeit und Freude ins Leben bringt. Ein achtsamer Mensch achtet auf den Moment , ohne ihn zu bewerten. Und da wären wir beim zweiten entscheidenden Aspekt der Achtsamkeit. Die Bewertung . Achtsam zu sein, bedeutet auch, alle Bewertungen sein zu lassen und sich auf das zu konzentrieren, was gerade im Hier und Jetzt ist, außerhalb jeglicher Gedanken. Es gibt so viele tolle kleine Übungen, um mehr Achtsamkeit im Alltag zu integrieren. Meine absolute Lieblings-Beginner-Übung ist das ausführen von Tätigkeiten mit Deiner nicht dominanten Hand. Wie Du sicherlich weißt, hat ja jeder eine dominante und eine nicht dominante Hand. Wir wäre es, wenn Du einfach mal die Gabel oder den Löffel beim Essen in Deiner nicht dominanten Hand hältst und spürst, wie sich das anfühlt? Ich verspreche Dir, dass Du so viel achtsamer isst. Zum Thema achtsames Essen werde ich noch mal einen separaten Beitrag schreiben. Das ist eines meiner Lieblingsthemen ;-) Um wieder innigen Kontakt zu Deinem Körper zu erhalten, ist eines der besten Übungen der so genannte " Body Scan ". Beim Body Scan wanderst Du mit Deiner Aufmerksamkeit durch Deinen Körper und nimmst ihn einfach nur wahr. Wenn Du das regelmäßig machst und übst, wirst Du wieder eine ganz andere Beziehung zu Deinem Körper bekommen. Wenn es Dir anfangs schwer fällt, Dich auf bestimmte Bereiche Deines Körpers zu fokussieren, dann findest Du auf Youtube diverse Anleitungen, die Dir den Einstieg erleichtern können. Ich hoffe, ich konnte Dich ein wenig inspirieren zum Thema Achtsamkeit und wünsche Dir von Herzen ganz viel Freude beim Üben... Deine Melli